Westschweizer BIP 2022
10.10.2022
Die Westschweiz profitiert von ihren Wirtschaftsbeziehungen zum Ausland. Die auf den Export ausgerichteten oder von der Weltwirtschaftslage abhängigen Wirtschaftstätigkeiten wachsen in der Westschweiz schneller als in anderen Industrieländern und fallen im Bruttoinlandprodukt (BIP) stärker ins Gewicht. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass die Region langfristig ein dynamisches Wachstum aufweist. Seit der Jahrtausendwende ist das BIP der Westschweiz um fast 50% gestiegen (+47,6% von 2001 bis 2021) und somit stärker gewachsen als jenes der USA (+46,6%), der Gesamtschweiz (+40,7%) oder der fortgeschrittenen Volkswirtschaften (+38,8%) und doppelt so stark wie das BIP der Eurozone (+22,1%).
Die international ausgerichteten Branchen machen beinahe 60% des Anstiegs des Westschweizer BIP zwischen 2001 und 2021 aus. Entsprechend waren nahezu zwei Drittel des Wachstums der offenen Wirtschaft zu verdanken, wie aus der 15. Studie zum Westschweizer BIP hervorgeht, die von den sechs Westschweizer Kantonalbanken gemeinsam mit dem CREA-Institut der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften (HEC) der Universität Lausanne und dem Forum des 100 der Tageszeitung Le Temps veröffentlicht wird.
Schematisch lässt sich die Wirtschaft in drei Kategorien unterteilen: Die erste Kategorie besteht aus den auf internationale Kunden ausgerichteten Branchen, die empfindlich auf die weltweite Konjunktur reagieren oder von den Finanzmärkten abhängig sind, die zweite umfasst Aktivitäten, die von der Binnenkonjunktur beeinflusst werden, und die dritte betrifft wenig konjunkturempfindliche Bereiche. Die international ausgerichteten Branchen machen 2021 mit 53,7% etwas mehr als die Hälfte des Westschweizer BIP aus. Dieser Anteil liegt leicht unter dem gesamtschweizerischen Mittel (56,9%), in dem sich namentlich der gewichtige Beitrag der Basler Pharmaindustrie niederschlägt, aber über dem Durchschnitt in der Eurozone (48,8%). Die Wertschöpfung dieser Branchen stieg zwischen 2001 und 2021 in der Romandie um 56,4% (Gesamtschweiz: +51,0%), verglichen mit 28,2% in der Eurozone.
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